Die Flötenkästen Friedrichs des Großen

Eine historische Reflexion

Friedrich ist hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Neigung: seine Liebe gehört der Flöte, der Dichtkunst, der Philosophie. Die Konvention verlangt nach dem Staatsmann, dem Feldherrn, dem Herrscher. So einer kann keinen Frieden schließen mit sich selbst. Am Ende seines Lebens steht das Fazit: „Aus mir ist nichts geworden“.

Mit diesem Bild beginnt die Inszenierung: auf weißen Podesten stehen streng die schwarzen Kästen, nachgebildet von dem Flötisten und Bildhauer Eckhart Liss. Nach und nach geben sie ihre Geheimnisse preis. Denn der Schauspieler Gerd Zietlow tritt in einen Dialog mit ihnen. Er öffnet einen Kasten:wir hören Friedrichs Musik. Zietlow rezitiert Dokumente jener Zeit. Beklemmend die Grausamkeit des Vaters gegenüber dem musischen Kind, die Auseinandersetzung des Schülers mit seinem Flötenlehrer. Ein anderer Kasten: wir hören Friedrichs Stimme, zynische Sätze. Und philosophische. Da wieder Musik. Gesa Trippler nimmt die Sequenzen aus den Kästen auf, vervollständigt Klänge, Sonaten, Melodien. Friedrichs Kosmos wird lebendig in Texten und Musik.

Dann schließen sich die Kästen. Friedrich ist verschwunden. Doch Spuren bleiben. Schwarze Spuren- Minimalmonumente als Zeugen einer ungewöhnlichen Existenz.

Text Gabi-Marie Lampert

Besetzung

Eckhart Liss Konzeption

Gesa Trippler Traversflöte, musikalische Konzeption, Einspielung der Affekte

Gerd Zietlow Rezitation, Textauswahl und Inszenierung

Joachim Franz Technische Realisierung

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